Praktikum – Wann und wie oft?

Die sogenannte „Generation Praktikum“ wird heutzutage des Öfteren kritisiert – nicht zuletzt, weil man das Arbeiten für wenig bzw. kein Geld recht kritisch ansieht. Das Problem liegt einfach darin, dass Studenten meist wenig bis gar keine Arbeitserfahrung mitbringen, da sie vor Antritt ihres Studiums oft nicht im richtigen Berufsleben tätig waren und rein theoretisches Wissen in den meisten Fällen schlichtweg nicht mehr ausreicht.

 

Wann ist ein Praktikum sinnvoll?

Während des Studiums ist ein Praktikum auf jeden Fall empfehlenswert – vor allem, weil man trotz seines Studiengangs oft nicht genau weiß, wie der vermeintliche Traumjob wirklich aussieht. In vielen Universitäten und FHs sind Pflichtpraktika bereits in den Studienablauf integriert. Sollte dies nicht der Fall sein, so sollte man sich eigenständig für ein Semester beurlauben lassen.

Ein Praktikum in den Semesterferien bringt in der Regel weniger, als ein Praxissemester, weil der Lerneffekt um ein vielfaches geringer ist. Allerdings sollten Studenten, die kein Pflichtpraktikum machen müssen und nicht gewillt sind, ein Urlaubssemester einzulegen, diese Methode nutzen.

Durch das relativ kleine Zeitfenster von ca. zwei Monaten sehen viele Arbeitgeber ein Praktikum in dieser Zeit oft nicht als optimale Lösung, da sie meist keine Zeit und Mitarbeiter erübrigen können einen Studenten für eine solch verhältnismäßig kurze Zeit einzulernen und zu betreuen. Die meisten Praktika werden deswegen in einem Zeitraum von 6-12 Monaten angeboten.

 

Was ist das Entscheidende bei einem Praktikum?

Was entscheidend ist, ist, dass man versucht so viel Wissen wie möglich zu erhalten und gut in den Alltag des Unternehmens eingebunden wird. Das allerwichtigste bei einem Praktikum ist der Inhalt – was man lernt und was man sieht. Alles andere ist ohne Bedeutung! Es ist eine individuelle Entscheidung, wie viele Praktika man macht. Empfehlenswert ist jedoch, nicht mehr als 4-5 Praktika zu absolvieren, sollten sich diese in verschiedenen Bereichen abspielen, denn das könnte einen Eindruck von Unentschlossenheit bei der Bewerbung hinterlassen.

 

Wie geht es danach weiter?

Praktika nach dem Studium sind ein zweischneidiges Schwert. Zum einen kann man hierbei leicht von Unternehmen als billige, aber gut ausgebildete Arbeitskraft ausgenutzt werden und zum anderen könnte man nun endlich all sein Wissen, welches man bei einem Praktikum während des Studiums noch nicht vorweisen konnte, einsetzen.

Viele Studenten ziehen es vor in der Überbrückungsphase zwischen Studium und Beruf zu jobben, weil sie hierbei wenigstens gutes Geld verdienen können. Was ebenfalls nicht unbedingt eine optimale Lösung ist, da es sich bei diesen Jobs nicht unbedingt um Berufsfelder handelt, in denen man anschließend tatsächlich arbeiten möchte und man Erlerntes, was man anschließend braucht, leicht vergessen kann.

Eine durchaus gute Methode ist ein Praktikum mit anschließender Übernahme, sprich einen festen Job. Manche Betriebe und Unternehmen schreiben diese Option bereits in die Stellenanzeige des Praktikums. Bei den anderen sollte man beim Bewerbungsgespräch gezielt nach einer solchen Möglichkeit fragen.

Ein Fehler, der von vielen begangen wird, ist, sich darauf zu verlassen, dass man nach Beendigung des Studiums bei dem Unternehmen arbeiten kann, bei welchem man auch sein Praxissemester/ Praktikum gemacht hat. Die meisten Unternehmen bieten in jedem Semester Praktika an und haben oft kein so gutes Wissensmanagement in ihren Firmen, als dass sie sich merken könnten, ob dieser spezielle Praktikant gut oder schlecht war.

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